Österreich und die Mongolei

Informationen der Österreichisch-Mongolischen Gesellschaft "OTSCHIR"

Wünsche zu Tsagaan Sar

Wir wünschen unseren Mitgliedern und unseren Freundinnen und Freunden – trotz der schwierigen Umstände – ein wunderbares Tsagaan Sar und ein erfolgreiches und gesundes Neues Jahr!

In unseren Gedanken sind wir bei den Menschen in der Mongolei, die – im Kampf gegen COVID – ihre Wohnungen fünf Tage lang nicht verlassen dürfen.

Zwei Frauen auf einer Sanddüne (Filmausschnitt)

Neu im 🎥: Die schwarze Milch und die größere Welt

Dieser Tage starten bei uns zwei neue Filme, die in der Mongolei spielen, im Kino.

Wenn wir in diesem Sommer schon nicht dorthin fahren können, so dürfen wir uns zumindest auf der Leinwand entführen lassen. Wir wünschen viel Vergnügen!

Eine größere Welt

Eine größere Welt – das ist es, was Corine entdeckt, als sie in der Mongolei während eines schamanischen Rituals in Trance fällt. Dabei war die Französin nur in die abgelegene Steppenregion gekommen, um im Rahmen ihrer Arbeit ethnographische Tonaufnahmen zu sammeln. Trotz des Widerstands ihrer Familie begibt sich auf eine spirituelle Reise auf alten und vergessenen Wegen. Eine Reise, die ihr Leben und ihre europäische Sichtweise für immer verändern wird.

OT: Un monde plus grand
Fabienne Berthaud | FR, BEL 2019 | 100 min
Mit: Cécile de France

Trailer „Eine größere Welt“

Ab 7. August im Kino, in Wien im Filmcasino

Schwarze Milch

In der mongolischen Wüste Gobi verbringen zwei Schwestern die ersten Jahre ihrer Kindheit gemeinsam, dann werden sie getrennt. Die Eine wächst in Deutschland auf, während die Andere in der Mongolei bleibt und dort das traditionelle Leben der Nomaden lebt. Doch auch noch Jahre später sehnen sich die beiden Schwestern nacheinander. Es kommt zu einem emotionalen Wiedersehen in der Wüste. Zwei Welten treffen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten, zwei Menschen, die einander brauchen, aber nicht wissen, wie sie miteinander umgehen sollen. Wird die frühere Vertrautheit die Kluft überwinden können? Es ist eine Suche nach Anerkennung und Liebe, manifestiert als Kampf der Kulturen…

Deutschland 2020
Original-Titel: KHAR SUU
Buch und Regie: Uisenma Borchu
91 Min

Trailer „Schwarze Milch“

Noch bis 2. August im Admiral Kino, Wien und anderen Kinos

Joseph Freiherr von Hammer-Purgstall

OTSCHIR bedauert die Insolvenz der Österreichischen Orient-Gesellschaft Hammer-Purgstall

Die Österreichische Orient-Gesellschaft Hammer-Purgstall ist insolvent, was wir sehr bedauern. Aus diesem Anlass schrieb unser Präsident Dr. Franz Greif folgenden Brief an die ÖOG:

An die
Österreichische Orient-Gesellschaft Hammer-Purgstall

Dominikanerbastei 6/6
1010 Wien

Wien, 17. Juli 2020

Sehr geehrte Damen und Herren des Vorstands!

Mit großem Bedauern haben wir erfahren, dass die seit vielen Jahrzehnten tätige und überaus angesehene Österreichische Orient-Gesellschaft Hammer-Purgstall gezwungen war, den Schritt in die Insolvenz zu tun. Diese Tatsache ruft nicht nur im Bereich der Wissenschaft große Bestürzung hervor, sondern ganz besonders auch unter den bilateralen Freundschaftsgesellschaften, die mit den Ländern des Orients, Nordafrikas und Mittelasiens in Verbindung stehen.

Wir stellen fest, dass derzeit das Faktum einer weltweit herrschenden Virusinfektion die übrigen aktuellen Probleme zwar weit überragt, doch ist die Thematik der Integration – sei es im sozialen Leben, in Kultur oder Wirtschaft – ebenfalls ständiges Thema der Berichterstattung und Diskussion aller Medien und Foren.

Es ist daher nicht nur verwunderlich, sondern eigentlich unverständlich, dass weder soziale, noch kulturelle Sachpolitik einer Institution, wie es die Österreichische Orient-Gesellschaft Hammer-Purgstall ist, entsprechendes Interesse und damit den Willen zu ihrer Erhaltung und Förderung entgegenbringt. Das Verhältnis europäischer Kulturen zu anderen Kulturreichen gewinnt in Zeiten immer stärker werdender Migration doch zunehmend mehr an Bedeutung, und Information der Bevölkerung über fremde Sprachen, Kulturen und Gesellschaftsformen ist essentiell für ein Mehr an gegenseitigem Verständnis der Menschen untereinander.

Die Österreichische Orient-Gesellschaft Hammer-Purgstall hat dazu unübersehbar viel beigetragen, und ihre Rolle als „wahrscheinlich kompetenteste und erfahrenste Institution in Österreich, die sich den so wichtigen Verhältnissen zwischen Europa und dem Orient“ widmet, kann nur unterstrichen werden. Über ihre wissenschaftliche Tätigkeit, über ihr großes Programm zur Verbreitung von Forschungsergebnissen und nicht zuletzt über ihre zahlreichen Sprachkurse hinaus ist die ÖOG auch noch zu fachlich-wissenschaftlichen Kooperationen bereit, wovon auch die Österreichisch-mongolische Gesellschaft im vergangenen Jahr anlässlich ihrer Mongoleitagung am Weltmuseum Wien in dankenswerter Weise profitierte.

Namens des Vorstands der Österreichisch-mongolischen Gesellschaft – und auch im eigenen Namen – möchte ich der Hoffnung Ausdruck geben, dass nach Abwicklung des derzeitigen vereins- und wirtschaftsrechtlichen Verfahrens doch ein Neubeginn unter geeigneten und vor allem tragfähigen Bedingungen möglich sein wird, der das beeindruckende Leitbild der Österreichischen Orient-Gesellschaft Hammer-Purgstall weiterträgt, welches dem so wichtigen Bemühen um Information und Aufklärung über Menschen, ihre Lebensweisen, Gesellschaftsformen oder ihren Glauben in fremden und doch so nahen Kulturen dient.

Mit den besten Wünschen und Grüßen,

Dr. Franz Greif

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