Österreichisch-Mongolische Gesellschaft "OTSCHIR" Nishtha AustriaClub der Land- und Forstwirte Wiener Privatklinik

Das Therapiezentrum Tunkhel

ein Projekt der Österreichisch-Mongolischen Gesellschaft „OTSCHIR“
in der Nordmongolei

Tunkhel Schild Im Herbst 2011 besuchte eine land- und forstwirtschaftliche Delegation aus dem mongolischen Ort Tunkhel Österreich. Neben Gesprächen über Technologietransfer wurde auch über ein wichtiges sozialmedizinisches Problem berichtet:

Das 3.600-Einwohner-Dorf im Norden der Mongolei betreibt hauptsächlich Forstwirtschaft und Holzindustrie. Bei der Waldarbeit kommt es immer wieder zu Unfällen. Da in erreichbarer Nähe keine Möglichkeit zur therapeutischen Behandlung der Unfallopfer besteht und auch keine finanziellen Mittel für eine Behandlungsstelle zur Verfügung standen, beschlossen wir, unsere mongolischen Freunde bei der Errichtung eines Therapiezentrums zu unterstützen.

Wir konnten für das Projekt „Therapiezentrum Tunkhel“, das einen finanziellen Rahmen von ca. € 100.000,- benötigt, folgende Partner finden:

  • Frau Angela Krottendorfer mit einem Team der Wiener Privatklinik, welches die Koordination des Baus und der Inneneinrichtung, der Anschaffung von Therapiegeräten und auch die Einschulung des therapeutischen Personals übernommen hat;
  • den Club der Land- und Forstwirte, der die Wasserversorgung unterstützt;
  • den Verein „Nishtha Austria“, der die Mittelbeschaffung durch Einrichtung eines Spendenkontos fördert.

Ausgangslage:

Tunkhel Der „Bagh“ (=Gemeinde) Tunkhel liegt rund 130 km nördlich der Stadt Ulaanbaatar. Es leben hier 800 Familien, insgesamt 3.600 Einwohner, davon 700 Schulkinder. Die Wirtschaft bilden mehrere Forstbetriebe und etliche Sägewerke, zusammen mit 460 Arbeitern (rund 50% der Arbeitsbevölkerung), auf wirtschaftlicher Grundlage von über 110.000 fm Schlägerungsrechten pro Jahr. Aus anfallenden Sägespänen werden Holzbriketts gepreßt. Kleine Gewerbebetriebe, Verkehrsdienste (Eisenbahn), Agrarerzeugung und Kleinhandel sind ergänzende Wirtschaftszweige.

Eine Begleiterscheinung der Holzwirtschaft sind Unfälle in Wäldern und Sägewerken, begünstigt durch fehlende Arbeitssicherheit, was die ohnehin äußerst angespannte Lage der Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung sehr erschwert. An die 300 chronisch Kranke benötigen physiotherapeutische Behandlung, fast 100 weitere sind unterschiedlich behindert. Die Betreuung von Kranken erfolgte bisher durch ein stark überlastetes Gesundheitszentrum mit einem Chefarzt (plus ärztlichen Mitarbeitern) und mit fachlich gut geschultem Pflegepersonal; eine Bettenstation mit 10 Betten ist vorhanden. In dieser Situation sind jährlich bis zu 3.000 Krankheitsfälle (und mehr) zu bewältigen. Doch ein Rehabilitations- und Therapiezentrum für Unfallopfer und Behinderte einzurichten, wäre aus Bagh-Mitteln allein niemals zu bewältigen.

Projektdurchführung:

  • Statt einer ursprünglich geplanten Gebäudesanierung wurde von April bis August 2014 ein Neubau errichtet
  • anschließend erfolgte die Einrichtung des Zentrums mit Therapiegeräten und -instrumenten (u.a. therapeutischer Ultraschall, Therapiebetten, Oximeter, Gehbarren und Sprossenwand aus den Einnahmen eines Weihnachtsbazars, weiters ein Inhalationsgerät, ein Tiefenwärmegerät, Balancebrett)
  • Einschulung von Therapeuten im August 2014 an Ort und Stelle, in weiterer Folge auch in Österreich
  • im Juli 2014 wurde ein 19-jähriges Unfallopfer von Prof. Schmidthammer neurochirurgisch behandelt

Therapiezentrum TunkhelWeitere Aktivitäten:

Dringend erforderlich sind weitere therapeutische Schulungen, arbeitsmedizinische Verbesserungen und speziell Maßnahmen zur Unfallverhütung, sodann auch zur Ernährungsberatung, vor allem für Kinder und Jugendliche. Weiters soll auch eine Verbesserung der hygienischen Verhältnisse erfolgen (Senkgruben im Grundwasserbereich), aber auch der Leitungsinfrastruktur (Wasserversorgung und -aufbereitung), gemeinsam mit Ortsplanung und Betriebsentwicklung.

Für all dies werden dringend weitere Geldmittel benötigt; Die Projektorganisatoren bitten daher herzlich um Ihre tatkräftige Unterstützung!

Ansprechpartner:

bei OTSCHIR: Dr. Melanie Greif
in der Mongolei: S. Radnabaazar
bei „NISHTHA-Austria“: Dr. Claudia Futterknecht und Dr. Martin Brennessel

Spendenkonto:

NISHTHA AUSTRIA, Gemeinsames Engagement für Entwicklungszusammenarbeit
Oberbank IBAN: AT241500004591018215, BIC: OBKLAT2L
Kennwort „Mongolei“

Weiterführende Informationen:

Dankurkunde unserer mongolischen Partner
Förderzusage durch den Dachverband PaN
Projektpräsentation (MS PowerPoint)