LECTORIUM BULGARICUM
30 Jahre Bulgarisches Forschungsinstitut in Österreich
Verein „Freunde des Hauses Wittgenstein“
gemeinsam mit der
Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und der
Österreichisch-Mongolischen Gesellschaft „OTSCHIR“
EINLADUNG
zum Vortrag
Dr. Franz Greif
Bundesanstalt für Agrarwirtschaft, Wien
Almwirtschaft – Transhumance – Nomadismus
Keine Chance für marginale Agrarsysteme?
In praktisch allen Gegenden der Erde bestehen unterschiedlich intensive landwirtschaftliche Produktionsgebiete, und bis vor wenigen Jahrzehnten waren die Menschen überall auch auf die Nutzung marginaler, also weniger (natürlich) ertragreicher Gebiete angewiesen, die mitunter große Teile ihres Lebenraumes ausmachen können. Historische Gegebenheiten und naturräumliche Spielarten führten zu einem sehr unterschiedlichen sozialen und rechtlichen Stellenwert dieser Wirtschaftsformen. Oft ist es die geringe Produktionsleistung, immer aber auch die Unmöglichkeit, am Markt teilzunehmen, was die Primärproduktion der Grenzertragsregionen unrentabel und zunehmend obsolet macht. Der Vortrag will in einem regionalen Vergleich
* am Beispiel Österreich der Lage der Almwirtschaft nachgehen, die in vielen Teilen der europäischen Berggebiete schon verschwunden ist,
* am Beispiel Bulgarien das Schicksal der mediterranen „Fernweidewirtschaft“ aufzeigen, die auch im europäischen Mittelmeerraum eine Leitform der agrarischen Sozialkultur war,
* und schließlich am Beispiel der Mongolei die Problematik darlegen, wie die nomadische Gesellschaft ihre bisherige und durchaus auskömmliche Lebensform zugunsten des Zuzugs in Stadt- oder Industriegebiete aufgibt.
Mi. 29. Oktober 2008, 18.30
Ort: BKI „Haus Wittgenstein“, Parkgasse 18, 1030 Wien
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